Stuck ist ein zunächst weicher, gut zu bearbeitender, später rasch erhärtender und dadurch Korrekturen ausschließender Werkstoff, der hauptsächlich aus Sand, Wasser und Bindemitteln (verschiedene Kalke) besteht. Außer glatten, verputzten Wänden mit einer häufig polychrom bemalten Stuckschicht, existieren reliefierte Stuckarbeiten, deren Ornamente mit Hilfe verschiedener Werkzeuge (Messer, spachtelartige Klingen, Bohrer) in den 'lederharten' Stuck geritzt oder geschnitten werden. Zur Befestigung der Stuckverkleidung wurden der Untergrund aufgerauht und zusätzlich Eisennägel mit breiten Köpfen in den putztragenden Untergrund geschlagen (Hauptmoschee von Cordoba; Ewert 1968, S. 39 f.). Die heute zumeist einfarbig (weiß, grau oder cremefarben) erhaltenen Stukkaturen (Paneele, Bögen, Kapitelle, etc.) sowie auch die rundplastischen Stuckfiguren waren ursprünglich in kräftigen Farben (u.a. rot, blau, schwarz) bemalt (vgl. Aljafería in Zaragoza). Die grundsätzliche Verfügbarkeit von Stuck (im Gegensatz zu Marmor, Stein oder Holz), seine kostengünstige Herstellung sowie die leichte Bearbeitung führen zu seiner weiten Verbreitung als Baudekorträger.
Beginn des Eintrags "Stucco - Islam" (von J. Gierlichs) in der Enciclopedia dell Arte Medievale, Istituto della Enciclopedia Italiana, Roma, XI, 2000, S. 18-24 https://www.academia.edu/20104154/Stucco_Islam
https://www.treccani.it/enciclopedia/stucco_%28Enciclopedia-dell%27-Arte-Medievale%29/#Islam
Vertreten sind bislang Stuckarbeiten aus Marokko (Fes, Marrakesch, und Tinmal), Ägypten (Cairo), aus der Türkei (Ankara, Ayas, Istanbul, Kubadabad), Palästina (Khirbat al Mafjar), Iran (v.a. Farumad, Forumad), Tadzikistan (Chulbuk/ Khulbuk/ Khul'buk/ Hulbuk, Dushanbe), Usbekistan (Buchara, Samarkand) und dem Yemen (Dawran), weitere folgen ...
Die exzellenten Stuckarbeiten der Moschee in Tinmal finden sich hier