Fabelwesen in der islamischen Kunst - auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Thematik, ist doch vielfach unsere Vorstellung von islamischer Kunst immer noch zu sehr von der Idee geprägt, es handele sich um eine weitgehend un-figürliche Kunst, limitiert durch ein religiös bedingtes 'Bilderverbot'. Eine solche Sicht läßt die Vielschichtigkeit islamischer Kunst außer Acht, die unter bestimmten Bedingungen sehr wohl figürliche Darstellungen kennt. Grundsätzlich ist festzuhalten, daß ein 'Bilderverbot' insbesondere im Koran nicht existiert, es wird vielmehr abgeleitet aus verschiedenen kritischen Aussagen des Propheten zur figürlichen Darstellung, die in den später edierten Hadithen (Aussprüche Mohammeds) festgehalten sind.
Aus dem großen Repertoire islamischer Fabelwesen werden hier die wesentlichen Fabeltiere und Mischwesen - Drache, Simurgh, Doppeladler, Sphinx, Greif, Senmurv und al-Buraq - vorgestellt, wobei der Begriff Fabelwesen gewählt wurde, weil wie im Falle von Dämonen es sich nicht immer um Tiere handelt.
(aus: Joachim Gierlichs, Drache, Phönix, Doppeladler: Fabelwesen in der islamischen Kunst, Einführung)
Das Bildheft ist seit langem vergriffen, es existieren aber noch Exemplare, die beim Autor kostenpflichtig (12,00 € plus Porto & Versand) bestellt werden können.
Mehr Informationen finden sich hier Fabelwesen Islamische Kunst
Ein äußerst ungewöhnliches "Wesen" ist das Dabbat al-Ard - siehe zu seiner Ikonographie den Artikel in der FS für Barbara Kellner-Heinkele https://www.academia.edu/14854617/Zur_Ikonographie_des_Dabbat_al-Ard