Dr. Ing. Christian Ewert (11.4.1935 - 24.8.2006), der mit einer Arbeit über ein Treppenhaus in Montepellier aus dem 18. Jh. promovierte, wandte sich im folgenden der islamischen Architekturforschung zu und wurde zum ausgewiesenen Spezialisten für die Architekturgeschichte des Westislam (das islamische Spanien und die Länder des Maghrib). Spanien, wo er viele Jahre als Architekturreferent am DAI (Deutsches Archäologisches Institut) arbeitete, wurde ihm zur zweiten Heimat.
Seit seiner Habilitation an der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universität Bonn in den 1970er Jahren hat er als außerplanmäßiger Professor für Islamische Kunstgeschichte regelmäßig am Seminar für Orientalische Kunstgeschichte (hervorgegangen aus der von Heinrich Lützeler ins Leben gerufenen Forschungsstelle für Orientalische Kunst) Lehrveranstaltungen abgehalten. Diese wurden ergänzt durch mehrere Exkursionen, so u.a. nach Spanien (1982) und Spanien u. Marokko (1986), die mit privaten VW-Bussen durchgeführt wurden. Sie sind allen Teilnehmern unvergessen.
Dr. Almut von Gladiss/ Gladiß (* 29.05.1943 † 24.06.2013), zunächst als Klassische Archäologin ausgebildet, wechselte nach ihrer Promotion in das Fachgebiet der Islamischen Kunstgeschichte. Seit den 1980er Jahren war sie am Museum für Islamische Kunst in Berlin beschäftigt, wo sie sich zunächst vor allem mit den Metallarbeiten der Sammlung intensiv beschäftigte. Sie hat mehrere Ausstellungen kuratiert und die zugehörigen Kataloge verfaßt bzw. ediert. Wir verdanken ihr zahlreiche wertvolle Beiträge zu einem weiten Spektrum der Islamischen Kunstgeschichte, so. u.a. zum Berliner Pracht-Koran und den indischen Moghul-Miniaturen.
Ernst J. Grube (9.5.1932 - 12.6.2011) gehört zu den herausragenden Forschern auf dem Gebiet der islamischen Kunst. Er hat in einer ungewöhnlichen Breite wissenschaftlich gearbeitet und publiziert, und dabei eine Reihe von bleibenden Standartwerken geschaffen. Legendär sind seine ikonographischen Studien und bibliographische Surveys, wie z.B. in der zusammen mit Jeremy Johns publizierten Arbeit zu den Malereien der Holzdecke in der Cappella Palatina in Palermo (Islamic Art, Supplement I, 2005) deutlich wird. Zusammen mit seiner Frau und Kollegin Eleanor Sims, Spezialistin für Islamische Malerei, hat er über zwei Jahrzehnte die in ihrer Art unvergleichliche Zeitschrift "Islamic Art", vols. 1-6 (1981 - 2009) herausgegeben.
Michael Meinecke (Wien, 6.11.1941 - Berlin, 10.1.1995) verband in einzigartiger Weise Forschung (u.a. ab 1982 Ausgrabung der Paläste in Raqqa, Nordsyrien), Lehre (1978 Habilitation an der Univ. Hamburg) und Museumstätigkeit (1988-1995 Direktor des Museums für Islamische Kunst in Berlin).
Seine weit gespannten Interessen spiegeln sich wieder in einer umfangreichen Forschungs- und Publikationstätigkeit; das von Viktoria Meinecke-Berg zusammengestellte Schriftenverzeichnis findet sich in den Damaszener Mitteilungen, Band 11, 1999 (Ph. v. Zabern, 2000) S. XVII-XXI.
Der am 7. April 1922 in Erfurt geborenen und am 26. Januar 2003 in Bonn verstorbenen deutschen Islamwissenschaftlerin, Orientalistin, Schriftstellerin und Übersetzerin Annemarie Schimmel sind neben zahlreichen Werken über den Orient, den Islam und den Sufismus auch bedeutende Übersetzungen aus den Sprachen Arabisch, Türkisch, Persisch, Urdu, Paschtu, Dari und Sindhi zu verdanken.