Wilhelm (von) Bode, ab 1905 Generaldirektor der Königlichen Museen zu Berlin, hatte schon früh islamische Teppiche (in Italien) gesammelt. Ihm kommt das große Verdienst zu, eine Islamische Abteilung an den Berliner Museen initiert und den jungen Friedrich Sarre für die Islamische Kunstgeschichte begeistert und später als Direktor für die neu gegründete Abteilung (1904) gewonnen zu haben.
Ernst Cohn-Wiener (bis 1907 Cohn), 1882 in Tilsit geboren, war ein vielseitiger Kunsthistoriker, der sich nicht nur mit Europäischer, Jüdischer und Islamischer Kunstgeschichte beschäftige, sondern zu asiatischer Kunst allgemein forschte und publizierte. In Fachkreisen ist vor allem sein 1930 publiziertes Werk zur Baukunst Mittelasiens in islamischer Zeit bekannt (Turan: Islamische Baukunst in Mittelasien. Berlin 1930), das noch heute wegen der zahlreichen guten Photographien aus den 1920er Jahren bleibenden Wert besitzt.
Deutscher Kunsthistoriker, Architekt und Bauforscher, geb. am 1.1.1850 Nischwitz bei Wurzen (Sachsen), gest. am 25.3.1938 Dresden. 1890 Habilitation an der TH Charlottenburg, ab 1893 bis zur Emeritierung 1920 Professor für Baukunst an der TH Dresden. Gurlitt wurde vorallem bekannt durch seine Arbeiten zum Barock, Rokoko und Klassizismus, seine Arbeiten zur Islamischen Architektur sind nur in Fachkreisen bekannt, und werden in der DBE (Deutschen Bibliographischen Enzyklopädie) mit keinem Wort erwähnt.
Katharina Otto-Dorn (geb. Käthe Dorn) stand in direkter Nachfolge der Gründergeneration des Faches Islamische Kunstgeschichte, Gelehrten und Forschern wie Friedrich Sarre (1865 - 1945) und Josef Strzygowski (1862 - 1941), der Katharina Otto-Dorn 1933 in Wien mit einer Arbeit über Sassanidisches Silbergeschirr promovierte.
Der Forscher, Reisende, Sammler und spätere erste Direktor der "Islamischen Abteilung" der Königlichen Museen zu Berlin (heute Museum für Islamische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin) Friedrich Paul Sarre kann als der eigentliche Begründer des Fachgebietes Islamische Kunstgeschichte, einschließlich der Architektur und Archäologie der islamischen Periode, angesehen werden. Zwischen 1895 und 1900 unternahm er mehrere, große Forschungsreisen nach Anatolien (Osmanisches Reich), Persien (Iran) und Turkestan (Russische Reich). Siehe dazu den Beitrag zur Bedeutung von F. Sarre und Ph. W. Schulz für die Entwicklung Persischer Studien.
Alfons Maria Schneider (1896-1952) hat als Theologe, Christlicher Archäologe und Byzantinist ein umfangreiches, erstaunlich breites Oevre hinterlassen: ein Schwerpunkt seiner Arbeit waren Forschungen zur Hagia Sophia in Istanbul, z.B. die Grabung im Vorhof, an der 1935 auch K. Otto-Dorn teilnahm), die zur Klärung des Ursprungsbaus beigetragen hat (publiziert 1941) und eine - auch ein breiteres Publikum ansprechende - Monographie zur Sophienkirche (1941). Auch die Ausgrabungen in Resafa / Rusafa im Norden Syriens hat er initiiert, zu einer Zeit als es Byzantinische und Islamische Archäologie als eigenständige Fachgebiete noch garnicht gab. Hierin dokumentiert sich sowohl sein Interesse für den christlichen Orient, als auch seine Aufgeschlossenheit gegenüber der islamischen Welt, die auch in der Förderung und Unterstützung von Katharina Otto-Dorn (1908-1999) deutlich wird.
Philipp Walter Schulz, 1864 in Leipzig geboren, entstammte einem wohlhabenden Elternhaus (der Vater war Kaufmann und Bankier), was ihn später in die Lage versetzte, sich als Privatgelehrter insbesondere der Erforschung der Islamischen Buchkunst zu widmen und ein für seine Zeit wegweisendes Werk "Die persisch-islamische Miniaturmalerei: Ein Beitrag zur Kunstgeschichte Irans" (Hirsemann, Leipzig 1914) zu veröffentlichen, dem leider die Anerkennung lange versagt blieb.
Josef Strzygowski war einer der vielseitigsten, zugleich aber auch umstrittensten Kunsthistoriker der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu seinem 150. Geburtstags im Jahre 2012 wurden zwei großen Symposien durchgefüht, im Frühjahr in Biala, seinem Geburtsort (ehem. Galizien, heute Bielitz in Polen) und im Oktober in Wien, ausgerichtet von der Gesellschaft für Vergleichende Kunstforschung, die Josef Strzygowski 1934 ins Leben gerufen hat.